Bastian Zimmermann (Die Linke) sieht in Wolfsburg zu viele Neubauten für VW-Manager und wirft der PUG vor, im Wahlkampf zu blenden.

In der Debatte um die Wolfsburger Wohnbauoffensivemeldet sich nun auch der OB-Kandidat der Linken zu Wort. „Wolfsburg braucht auf jeden Fall Wohnungsbau“, sagt Bastian Zimmermann. Seiner Meinung nach müsste aber eine andere Art von Wohnungen entstehen.

Neubauten sind in Zimmermanns Augen notwendig, um durch ein größeres Angebot privatwirtschaftlich vermieteter Wohnungen Druck vom Markt zu nehmen. Woran es seines Erachtens mangelt, sind Sozialwohnungen und preisgedämpfter Wohnungsbau.

Der Ratsherr verweist darauf, dass deren Zahl von 1900 auf 1200 gesunken sei. Vor allem die Neuland schaffe neue Sozialwohnungen. Das Ziel der Kommune laute jedoch nur, auf 1600 zu kommen. Für Zimmermann zu wenig: „Wenn man von 1900 kommt und das Interesse hat, dass die Stadt wächst, müssten doch die Alarmglocken läuten. Dann muss man mehr als 1900 Wohnungen schaffen“, meint er.

Zimmermann: Lieber ein Haus im Umland als eine teure Mietwohnung

In Zeiten wie diesen hält der Wolfsburger das für wichtiger denn je. Man sehe jetzt, wie schnell Menschen eine wirtschaftliche Bauchlandung hinlegen und sich ihre bisherige Wohnung nicht mehr leisten können.

Wovon aus Sicht des Soloselbstständigen zu viel entsteht, sind teure Mietwohnungen. Nicht alle könnten und nicht alle wollten sie sich leisten: Weil sie bei solchen monatlichen Ausgaben lieber ein Haus im Umland kauften. Zimmermann glaubt, dass es im Grunde nur eine Gruppe gibt, für die diese neuen Wohnungen interessant sind: Angehörige des Volkswagen-Managements, die nach einigen Jahren wieder aus Wolfsburg abwanderten.

Zimmermann: PUG stimmte für jedes große Baugebiet

„Das, was in den Steimker Gärten passiert, funktioniert nicht. Da hat Herr Klaffehn Recht“, sagt Zimmermann – und wirft dem OB-Kandidaten der PUG zugleich vor, im Wahlkampf zu blenden. In einem Video bezeichnete Klaffehn die Wolfsburger Wohnungsbauoffensive mit Blick auf leerstehende Einheiten in den Steimker Gärten als Flop und warnte vor dem Platzen einer Immobilienblase. „Das fand ich schon stark“, sagt Bastian Zimmermann: Die PUG habe jedem großen Baugebietzugestimmt, und nun so ein Statement. Der Rat hatte die Planungen für die Steimker Gärten im Herbst 2015 einstimmig abgesegnet.